Einfluss der Atembewegungen auf die unspezifische Immunabwehr der Lunge gegen Virusinfektionen

Research output: Contribution to journalArticle

Abstract

Welchen Einfluss die Atembewegung der Lunge auf die unspezifische Immunabwehr unseres Atmungsorgans hat, ist größtenteils unbekannt. Nun hat sich ein amerikanisches Forschungsteam der Harvard-Universität daran gemacht, diese Unkenntnis zu beheben. Mithilfe eines mechanisch deformierbaren Lunge-auf-Chip-Systems (Lungen-Chip) konnte sie zeigen, dass mechanische Reize die unspezifische Immunabwehr gegen Virusinfektionen beeinflussen. Unter periodischer Dehnung des Lungen-Chips produzierten die darauf befindlichen alveolären Epithelzellen und pulmonalen Endothelzellen entzündungsfördernde und antivirale Cytokine, wodurch die Vermehrung von Grippeviren vermindert wurde. Dabei erfolgte die Aktivierung der unspezifischen Immunabwehr über den mechanosensitiven Ionenkanal TRPV4 und den S100/RAGE-Signalweg. Außerdem wurde gefunden, dass RAGE-Inhibitoren die Produktion von entzündungsfördernden Cytokinen unterdrücken. Demzufolge könnten RAGE-Hemmstoffe nützliche Mittel sein, um zum Beispiel durch SARS-CoV-2 hervorgerufene lebensbedrohende Entzündungsreaktionen der Lunge zu behandeln.
Original languageGerman
Pages (from-to)371-374
Number of pages4
JournalNaturwissenschaftliche Rundschau
Volume75
Publication statusAccepted/In press - 28 Jun 2022

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