Molekularer Mechanismus der Artemisinin-Resistenz bei Malaria aufgeklärt

Research output: Contribution to journalArticle

Abstract

Molekularer Mechanismus der Artemisinin-Resistenz bei Malaria aufgeklärt
In Teilen Südostasiens zeigen Malariaparasiten vermehrt eine Resistenz gegenüber dem Standardmedikament Artemisinin. Biochemische und zellbiologische Untersuchungen haben jetzt gezeigt, dass Artemisinin ein wirksamer Inhibitor eines für Plasmodium lebenswichtigen Enzyms ist, der Plasmodium falciparum Phosphatidylinositol-3-Kinase (PfPI3K). In Artemisinin-resistenten Malariaparasiten war jedoch nicht die PfPI3K mutiert, sondern ein anderes Protein, das die Menge an PfPI3K in den Parasitenzellen reguliert. Dieses, P. falciparum Kelch13 Protein (PfKelch13) genannt, sorgt normalerweise dafür, dass PfP13K mit dem Protein Ubiquitin markiert und damit abgebaut wird. Es zeigt sich, dass in Artemisinin-resistenten Parasiten die Ubiquitinierung der PfPI3K und deren Bindung an PfKelch13 reduziert ist. Dadurch wurde weniger PfPI3K proteolytisch abgebaut, und aktive Kinase stand weiterhin zur Verfügung, um lebensnotwendiges Phosphatidylinositol-3-Phosphat (PI3P) zu produzieren. Durch diesen Mechanismus wird die antimalarische Wirkung des Artemisinins aufgehoben.
Original languageGerman
Pages (from-to)369-370
Number of pages2
JournalNaturwissenschaftliche Rundschau
Volume68
Issue number7
Publication statusPublished - 2015

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