Abstract
Finanzielle Inklusion ist eine Strategie zur Armutsbekämpfung, aber gleichzeitig ist es auch ein Symptom für zwei strukturelle Merkmale des globalen Finanzsystems: inländische Kreditbeschränkungen und Nachfrage von institutionellen Anlegern nach Rendite. Diese Merkmale wirken ungleich auf verschiedene geografische Räume und führen zur Notwendigkeit eines inklusiven Finanzwesens. Die Kreditschöpfung ist in Entwicklungsländern aufgrund des Inflationsdrucks, der sich aus der internationalen Währungshierarchie ergibt, eingeschränkt. Die Nachfrage nach Rendite ist eng mit der asymmetrischen Macht der wohlhabenden Länder zur Geld- und Kreditschöpfung verbunden. Der empirische Fall des inklusiven pakistanischen Finanzsektors, der sich zunehmend auf internationale Finanzströme stützt, zeigt auf, dass er ein Produkt von Hierarchien ist, die inländische Kreditbeschränkungen im Globalen Süden schaffen und Kapital aus dem Globalen Norden anziehen. Dies spiegelt sich in den Verbindungen zwischen finanzieller Inklusion und Schattenbankennetzwerken und -praktiken wider. Das Hauptargument dieses Beitrags ist, dass die Transformationen im pakistanischen Bankensektor – angetrieben durch die Notwendigkeit des Zugangs zu Finanzmitteln – durch inländische Kreditbeschränkungen und internationale Liquiditätsüberschüsse geprägt sind. Damit leistet der Artikel einen Beitrag zu zwei Strängen der heterodoxen ökonomischen Forschung: (1) der räumlichen Organisation von Geld- und Finanzflüssen und (2) der globalen Ungleichheit beim Zugang zu Finanzmitteln.
Translated title of the contribution | Shadow banks and the expansion of inclusive finance in the Global South |
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Original language | German |
Pages (from-to) | 201-226 |
Number of pages | 26 |
Journal | Peripherie |
Volume | 162+163 |
DOIs | |
Publication status | Published - 25 Oct 2021 |